Neues Tor ins Gebirge – mit Sicherheit
Im April 2025 wurde der Spatenstich für die neue 10er-Gondelbahn gesetzt. Diese löst die zwei veralteten Sessellifte ab und schafft einen neuen Zugangspunkt in das weitläufige Brandnertaler Ski-, Wander und Bikegebiet nahe Bludenz. Bereits seit Beginn der Planungsphase im Jänner 2023 ist Labor Strauss (LST) in das Projekt eingebunden. Der Auftrag: voll umfassender Brandschutz der Bahn mittels Kombination mehrerer Gewerke des LST-Portfolios. Für Labor Strauss ist es ein Meilenstein: „Die Ausstattung der Loischkopfbahn ist für uns das erste Projekt im alpinen Raum, bei dem unsere gesamte Produktbandbreite, von der Brandmeldeanlage über Rauch- und Wärmeabzugsanlage bis hin zur Notbeleuchtungsanlage, zum Einsatz kommt. Wir freuen uns außerordentlich, in den Bergbahnen Brandnertal einen so engagierten Projektpartner gefunden zu haben“, so Niko Gorbach, Projektverantwortlicher bei LST.
Maximale Sicherheit für maximale Besucherzahlen
Eine moderne Seilbahn ist nicht nur ein technisches Transportmittel, sondern auch ein Besuchermagnet mit hohen Anforderungen an Evakuierungskonzepte und Notfallkommunikation. Durch die Kombination automatischer Branderkennung, vernetzter Alarmierung, permanent verfügbarer Fernüberwachung und durchdachter Sicherheitsbeleuchtung wurde ein System geschaffen, das in jeder Situation höchste Sicherheit bietet.
Die Rückmeldungen der Projektpartner sind durchwegs positiv. Insbesondere der umfassende Systemansatz – von der Zentrale bis zum Notlicht, von der Sirene bis zum Fernzugriff – wird von Betreiberseite als beispielhaft gewürdigt.
Umfassendes System mit dezentraler Intelligenz
I m Mittelpunkt des Brandschutzkonzepts für die Loischkopfbahn steht eine vernetzte Brandmeldeanlage, die sich über das gesamte Areal – von der Tal- über die Mittel- bis zur Bergstation – erstreckt. Drei LST-Brandmelderzentralen des Typs BC600 wurden in den jeweiligen Stationen installiert und über Lichtwellenleiter vernetzt. Dieser Aufbau gewährleistet schnelle Kommunikation, kurze Reaktionszeiten und einen ausfallsicheren Betrieb über mehrere Höhenstufen hinweg.
Zur Detektion wurden rund 200 automatische Brandmelder sowie 30 Handfeuermelder an strategisch relevanten Punkten installiert. Über 60 Sockelsirenen sorgen zudem für eine sofortige akustische Alarmierung im Gefahrenfall. Ergänzt wird das System durch eine Feuerwehr-Informationszentrale samt vollständiger Aufschaltung zur Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Vorarlberg.
Eine zusätzliche Besonderheit: Die gesamte Anlage ist mit REACT gekoppelt – dem Fernzugriff-System von LST. Damit kann die Überwachung, Bedienung und Fehleranalyse der Anlage in Echtzeit über mobile Endgeräte wie Tablet, Smartphone oder PC erfolgen – inklusive Planvisualisierung der Stationen. Für die Betreiber bedeutet das: lückenlose Kontrolle und schnellste Reaktionsfähigkeit, auch aus der Ferne.
Notlichtlösung auf höchstem Niveau
Neben der Brandmeldeanlage wurden auch alle Komponenten des Notlichtsystems aus dem LST-Portfolio umgesetzt. Zum Einsatz kommen insgesamt vier LPS-Gruppenbatteriezentralen, welche die 160 Not- und Sicherheitsleuchten im gesamten Gelände versorgen. Diese wurden in zwei klar definierten Anwendungsbereichen geplant: Technikräume und Betriebsbereiche wurden funktional und robust ausgestattet, während in Besucherzonen Leuchten im hochwertigen Design verwendet wurden, die sich unauffällig in die Architektur integrieren.
Logistik, Wetter, Zeit: Die Herausforderungen am Berg
Das Projekt war von zahlreichen äußeren Rahmenbedingungen geprägt: Der Bauzeitraum von April bis Oktober 2025 ließ verhältnismäßig wenig Spielraum – insbesondere, da sich bereits ab September in höheren Lagen winterliche Bedingungen einstellen können. Auch die Höhenlage und das alpine Klima stellten besondere Anforderungen an die Witterungsbeständigkeit der Komponenten: Starke Temperaturschwankungen, hohe Luftfeuchtigkeit, Schneelasten – und nicht zuletzt die Absicherung gegen Blitz- und Überspannungsschäden – wurden in der technischen Planung genauestens berücksichtigt.
„Aufgrund der besonderen Herausforderungen vor Ort mussten Transporte, Materiallogistik und Installationsarbeiten exakt getaktet werden. Labor Strauss übernahm hier die Koordination mit den jeweiligen Projektpartnern und sorgte für einen reibungslosen Ablauf“, so Niko Gorbach.
Sicher bis zum Gipfel – und darüber hinaus
Mit der neuen Loischkopfbahn wurde nicht nur eine hochmoderne Verbindung zwischen Tal und Berg geschaffen, sondern zugleich ein brandschutztechnisches Ausrufezeichen in alpiner Höhe gesetzt. Dass sich eine Seilbahninfrastruktur auf über 1.800 Metern Seehöhe heute lückenlos überwachen, fernüberwachen und im Ernstfall binnen Sekunden alarmieren lässt, zeigt: Brandschutz kann nicht nur mitsteigen, sondern vorausfahren. Für die Labor Strauss Gruppe ist das Projekt ein wegweisendes Beispiel dafür, wie technologische Innovation und anspruchsvolle Bauvorhaben in Einklang gebracht werden können – und eine Blaupause für weitere Vorhaben, die hoch hinauswollen. Niko Gorbachfasst abschließend zusammen: „Die neue Loischkopfbahn zeigt exemplarisch, wie moderne Seilbahntechnologie und intelligenter Brandschutz Hand in Hand gehen – sicher, nachhaltig und zukunftsorientiert.“

